Schmerzhaftes Stillen
Als ich Chloé bekam, stellten sich bei mir Gefühle ein, die ich nicht für möglich gehalten hätte: so viel Liebe und Zärtlichkeit für diesen kleinen Menschen. Ich fühlte aber auch noch so viel Anderes in der ersten Zeit. Neun Monate lang schwanger zu sein und sich jeden Tag nach dem kleinen Baby zu sehnen, dann ein Kind zur Welt zu bringen und Mutter zu werden ist ein ziemlich einschneidendes Erlebnis.
Für mich war in der ersten Zeit das Stillen schmerzhafter als die Geburt selbst.
Das erste, was Chloé nach der Geburt wollte, war die Brust ihrer Mama zu finden (fantastisch, dass Babys genau wissen, was sie tun müssen). Im Krankenhaus bekam ich Hilfe, eine gute Position zu finden, aber die Kleine bekam es nicht richtig hin. Schon nach dem ersten Versuch hatte ich blaue Flecken. Dann wurde es einfach immer schlimmer. Und natürlich wollte die Kleine nur an der Brust liegen und meine Schmerzen waren unerträglich. Für mich war in der ersten Zeit das Stillen schmerzhafter als die Geburt selbst, worauf ich überhaupt nicht vorbereitet war.
Ich hatte einen vorbereitenden Stillkurs besucht, aber leider hatte mir keiner erzählt, wie schmerzvoll das Stillen sein kann. Das Stillhütchen wurde unsere Rettung, denn dadurch konnte meine Brust heilen und schon einige Wochen später traute ich mich, ohne Stillhütchen zu stillen. Jetzt im Nachhinein bin ich stolz auf mich, dass ich den Schmerz überwunden und weiter gestillt habe. Dadurch haben die Kleine und ich viele schöne Augenblicke erleben können.
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Das Alleinsein war meine größte Angst. Früher hatte ich es geliebt, aber jetzt war es mir einfach nur ein Gräuel.
Ich hatte nicht nur mit dem Stillen zu kämpfen, sondern auch mit einer Reihe problematischer Gefühle. Jeden Abend war ich sehr unruhig und hatte Angst vor den Nächten. Dass die Tage so schnell vergingen, ließ mich in Panik verfallen. Ich hatte Angst, weil ich wusste, dass mein Mann schon bald wieder zur Arbeit gehen und ich dann alleine sein würde. Das Alleinsein war meine größte Angst. Früher hatte ich es geliebt, aber jetzt war es mir einfach nur ein Gräuel. Ich hatte oft dieses Gefühl der Angst in mir und fühlte mich klein und unzulänglich.
Eine Hebamme berichtet: Nach der Geburt – die erste Zeit mit dem Baby
Abendliche Unruhe und Hirngespinste
Man hat sich die erste Zeit als etwas Wunderbares vorgestellt, aber dann stellt sich heraus, dass es nicht nur wunderbar, sondern auch ziemlich schwierig ist. Die Brust ist eine offene Wunde, das Baby schreit und lässt sich nur an der Brust beruhigen. Man macht sich ständig Sorgen über die Atmung des Kindes und verbringt viele Nächte mit dem Baby im Arm. Ja, so war es jedenfalls für mich.
Wichtig ist ein Plan für schwere Stunden.
Zum Glück verbrachte meine Mutter zu Anfang viel Zeit mit uns, und für mich war sie eine unschätzbare Hilfe. Die Einzigen, die ich zu Anfang (außer dem Baby) in meiner Nähe haben wollte, waren mein Mann und meine Mutter. Ausgehend von meinen Erfahrungen kann ich nur empfehlen, einen Plan für schwere Stunden bereitzuhalten, zum Beispiel welche Eltern, Freunde oder Geschwister die Möglichkeit haben, dich zu entlasten – etwa mit dem Baby spazieren zu gehen, damit du die Möglichkeit hast, deine Batterien wieder aufzuladen, denn das braucht man wirklich.
Es waren die Hirngespinste einer Frau kurz nach der Geburt, mit jeder Menge Hormonen.
Alle diese Gefühle waren im Grunde nur die Hirngespinste einer Frau kurz nach der Geburt, mit jeder Menge Hormonen. Natürlich habe ich vom ersten Tag an das Leben mit Chloé geliebt und kann jetzt auf diese Zeit mit Wärme zurückblicken und sehen, wie schön wir es hatten. Damals war es jedoch ziemlich schwer. Jetzt im Nachhinein betrachtet hätte ich vielleicht mit jemandem darüber sprechen sollen, aber ich habe es für mich behalten und so getan, als wäre alles völlig in Ordnung. Ich dachte, vielleicht ist das ja normal. Man kann doch nicht voller Angst sein, wenn man gerade das größte Geschenk des Lebens bekommen hat. Ich hatte das Gefühl, selbstsüchtig und undankbar zu sein.
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Ich hätte mir gewünscht, dass mir jemand vorher erzählt hätte, dass alle diese Gefühle nach einer Geburt kommen können und dass das Stillen unglaublich schmerzhaft sein kann. Ich finde, bei allen geburtsvorbereitenden Kursen für zukünftige Eltern und bei der Schwangerenberatung sollte man besser darauf vorbereitet werden.
Genauso wichtig ist, dass der Partner Bescheid weiß
Es ist mindestens ebenso wichtig für den Partner zu wissen, was eine Geburt und die erste Zeit danach bedeuten, um die frischgebackene Mutter zu verstehen und sie bestmöglich unterstützen zu können. Sie sollte sich zu Anfang auf das Baby konzentrieren können und keine Verantwortung für den Haushalt übernehmen müssen.
Tipps, wie Väter ihrer Partnerin bei der Geburt und beim Stillen helfen können
Eltern zu werden ist das schwierigste und absolut beste Erlebnis, das Geschenk des Lebens. Ich liebe jeden Tag mit meinem kleinen Liebling. Chloé wird hoffentlich eines Tages ein Geschwisterchen bekommen und nun bin ich zuversichtlich, mit meinen Gefühlen nach der Geburt umgehen zu können.

Name: Amanda Hamberg
Alter: 29 Jahre
Familie: Mann, Baby Chloé und Hund Louis
Lebt in: Östermalm, Stockholm
Meine besten Tipps für frischgebackene Mütter:
Nehmt alle Hilfe in Anspruch, die ihr bekommen könnt. Sprecht über eure Gefühle. Sie sind ganz normal nach einer Geburt. Versucht, die erste Zeit mit dem Baby wirklich zu genießen. Man lässt sich so leicht stressen und vergisst, sich an den schönen Momenten zu erfreuen.