Kein Zweifel, Mutter zu werden verändert das Leben grundsätzlich. Und für die meisten von uns ist es so, dass wir von dem Augenblick an, an dem wir von unserer Schwangerschaft erfahren, vom gewaltigen Gewicht unserer Unzulänglichkeiten erdrückt werden. Oft hat man das Gefühl, am Rand einer Klippe zu stehen – bereit, gleich loszuspringen.
Je mehr ich las, desto gestresster wurde ich.
Als ich vor elf Jahren mein erstes Kind erwartete, nahm ich jeden Rat begierig auf, der mir über den Weg lief. Viele waren toll, doch zumeist war ich von dem Gefühl überwältigt, welch große Veränderung da auf mich zukam.
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Darum habe ich einige Dinge zusammengestellt, die man mir vorher hätte sagen sollen, um mir die Nervosität vor dem Mutterwerden zu nehmen. Ich hoffe, sie geben euch Mut!
Ermutigung für werdende Mütter
1. Du brauchst keinen einzigen Erziehungsratgeber zu lesen, um eine gute Mutter zu werden. Als klar war, dass ich mein erstes Kind bekommen würde, habe ich mir als erstes ein Exemplar des US-Bestsellers „What To Expect While Expecting“ gekauft. Diese „Schwangerschaftsbibel“ steckt ohne Zweifel voller hilfreicher Tipps und Informationen!
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Doch je mehr ich las, desto gestresster wurde ich. Wir haben alle unterschiedliche Grenzen für die Menge an Informationen, die wir verdauen können. Manche sind so gestrickt, dass sie jedes Buch lesen, das sie in ihre Hände bekommen. Andere lesen nicht ein einziges und informieren sich erst dann, wenn Fragen auftreten. Entscheidend ist allein, womit du deine innere Ruhe finden kannst.
Du wirst deinen Weg durch die Mutterschaft schon finden.
Wenn du dich sicherer fühlst, wenn du rundum informiert bist, dann lies, solange du Lust hast! Doch wenn dich alle diese Möglichkeiten und Informationen einfach nur stressen, leg die Bücher in die Ecke und verlasse das Internet. Finde deine Ruhe in der Zuversicht, dass deine Instinkte als Mutter dich zu dem führen, was du wissen musst, wann immer du es wissen musst.

2. Genieße Ratschläge von anderen mit ein wenig (oder sehr viel) Vorsicht. Vergiss nie, dass Leute, die Ratschläge geben, immer nur aus ihren eigenen Erfahrungen schöpfen. Jede Mutter geht ihren eigenen Weg. Nimm die Ratschläge also als Geschenk von Leuten, die dir im Grunde ihre eigene Geschichte erzählen möchten. Nimm dir gern den einen oder anderen Rat zu Herzen, aber verheddere dich nicht in den Details. Die Details in den Geschichten von anderen Leuten sind so individuell wie die Leute, die sie erzählen.
Als mein Sohn 16 Monate alt war, wusste ich, dass etwas nicht stimmte.
3. Vergleiche dich nicht mit anderen Müttern. Dies kann eines der destruktivsten Dinge sein, die wir tun können, und uns schließlich davon abhalten, die beste Mutter zu sein, die wir sein können. Ganz egal wie viele Kinder sie haben oder wie lange sie schon Mutter sind – vergiss nie: Niemand ist so qualifiziert dafür, Mutter deines Kindes zu sein, wie du selbst!
Du wirst deinen Weg durch die Mutterschaft schon finden, weil es niemanden gibt, der genau so wie du oder wie dein Kind ist. Bleib also immer offen für die Erfahrungen von anderen, aber lass dich nicht von deinem eigenen Weg abbringen.

4. Unterschätze niemals deine Instinkte als Mutter. Diese Instinkte sind ein Gottesgeschenk, das du zusammen mit deinem Kind bekommst – und es ist ungeheuer stark! Als mein Sohn 16 Monate alt war, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört, einige Nachforschungen angestellt und mit Freunden und Angehörigen gesprochen.
Dann ging ich zu meinem Kinderarzt, der seit über 20 Jahren seine Praxis hatte. Er nahm meine Besorgnisse einfach nicht ernst. Ich solle auf seine langjährigen Erfahrungen vertrauen, so erklärte er mir, und mir keine Sorgen machen. Doch ich wusste es.
Du bist die wichtigste Anwältin deines Kindes, und oft seine einzige.
Es lag nicht daran, dass ich nachgeforscht hatte oder dass mir andere etwas in den Kopf gesetzt hatten. Ich wusste als seine Mutter, dass etwas nicht in Ordnung war. Darum bestand ich darauf, dass er untersucht wird. Dieser Instinkt war nicht etwas, das ich antrainiert hatte. Es war auch nicht Glück. Und ich war auch nicht außergewöhnlich begabt, um etwas aufzuspüren, das nicht in Ordnung war. Ich wusste es einfach, weil ich seine Mutter bin.
Diesen Instinkt bekam ich in dem Moment, in dem ich seine Mutter wurde. Und auch du wirst ihn bekommen. Es geht nur darum, auf ihn zu hören und danach zu handeln. Du bist die WICHTIGSTE Anwältin deines Kindes, und oft seine einzige.
Also, all ihr werdenden Mütter da draußen, wenn ihr wirklich gute Mütter werden möchtet (ich bin absolut sicher, dass ihr das werdet!), dann bleibt ganz ruhig, denn der beste Weg ist, ganz einfach ihr selbst zu sein. Befreit euch von den Schuldgefühlen, den Vergleichen und den Schamgefühlen. Ihr wurdet geboren, um dies zu machen!

Karla Reed
Ich bin Karla und seit 16 Jahren (fast 17) mit meiner College-Liebe verheiratet. Wir haben eine elf Monate alte Tochter, Lucy, unsere drei Jahre alte Tochter Charlotte und einen 11 Jahre alten Sohn mit Namen Jack, der eine autistische Störung hat.
Vor 5 Jahren begann ich, Outfits für tägliche Posts auf Instagram zu stylen. Nachdem ich meine Mädchen bekam, wechselten meine Postings mehr in Richtung Lifestyle. Ich teile alles Mögliche, von Mode über Produkte, die wir lieben, bis zu Klageliedern über das harte Mutterdasein.
Nichts gibt einem mehr Kraft als herauszufinden, dass man nicht allein ist. Das gilt besonders für Mütter!
Instagram: karlareed