Nachdem ich meinen Sohn zur Welt gebracht hatte, war ich überglücklich. Er sieht so friedlich aus, dachte ich, als ich zusah, wie eine Krankenschwester in der Klinik routiniert seine kleinen Beine anhob, um ihm eine neue Windel anzulegen. Derweil überflog ich die Speisekarte der Krankenhaus-Cafeteria.
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24 Stunden später waren wir wieder in unseren eigenen vier Wänden. Ich fummelte an der Windel herum, während er schrie, und danach schrie er noch eine Weile weiter. Hinter mir reihten sich die Elternratgeber auf dem kleinen Bücherregal. Es wirkte so, als würden mir die Verfasser wissend zuzwinkern. Ich habe keine Ahnung, was ich hier tue, dachte ich.
In der ersten Woche nach der Geburt wirkt die Pflege eines Neugeborenen fast so, als sollte man aus dem Stand einen Marathon laufen, während man vorher monatelang nicht trainiert hat. Doch mit einigen bewährten Tipps und etwas Übung bekommst du die Dinge schnell in den Griff.
9 Tipps, um die erste Woche nach der Geburt zu überstehen
1. Entwickele eine Routine
Eine Routine ist vielleicht nicht das erste, woran du in der ersten Woche nach der Geburt denkst, aber das ist äußerst wichtig. Am Anfang ihres Lebens machen Babys im Grunde vier Dinge: essen, schlafen, kackern und, nach und nach, spielen. Es dürfte so viele Routinen geben, wie es Babys gibt. Daher solltest du jetzt selbst herausfinden, was für euch beide am besten funktioniert.
Verfolge mit einer App oder dem guten, alten Notizbuch den natürlichen Rhythmus deines Babys. Wie oft möchte dein Baby gestillt werden oder das Fläschchen bekommen? Wie lange schläft es, und wann? Wie viele nasse oder verschmutzte Windeln entsorgst du am Tag?
Wenn du einige Tage lang die Muster deines Babys aufgezeichnet hast, kannst du die passende Routine für euch beide ermitteln. Dabei geht es nicht nur darum, Ordnung in dein neues Leben zu bringen, sondern eine Routine kann dir auch dabei helfen, wenn du herausfinden möchtest, was dein Baby braucht, wenn es schreit.
2. Gestalte das Füttern angenehm
Stillen ist eine natürliche, einfache Art, dein Baby zu füttern.Es kann aber auch überraschend schwierig sein. Vielleicht bereitet es dir Angst, dein Baby zum ersten Mal zu Hause zu stillen, ganz ohne Unterstützung der Krankenschwester oder deiner Hebamme.
Richte dir einen bequemen, ruhigen Ort zum Stillen ein, wo du dich mit deinem Baby ganz auf die Aufgabe konzentrieren kannst. Sorge dafür, ausreichend Wasser bereitzustellen, und verwende ein Stillkissen oder einen bequemen Sessel, um dein Baby zu stützen. Um dem Baby beim Anlegen zu helfen und den Saugreflex zu aktivieren, halte es Bauch an Bauch und führe die Nase zur Brustwarze. Übung macht den Meister – das gilt für euch beide.
Sei geduldig mit dir selbst, weil du und dein Baby die besten Stillpositionen von selbst herausfinden werdet. Wenn du Unterstützung brauchst, frage eine andere Mutter oder eine Stillberaterin. Wenn du deinem Baby das Fläschchen gibst, wähle dafür einen ruhigen, bequemen Ort, an dem ihr beide die Mahlzeit genießen könnt. Kippe das Fläschchen so, dass genug Milch oder Babymilch im Sauger ist, ohne aber zu schnell zu fließen. Lass dein Baby saugen und mache zwischendurch Pausen zum Aufstoßen und Kuscheln.
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Ein schreiendes Baby braucht vielleicht nur ein Bäuerchen oder einen Pupser, um zufrieden zu sein.
3. Bäuerchen machen
Oh ja, die Gase. Bevor du Mutter geworden bist, hast du dir wohl kaum Gedanken darüber gemacht, wie ein anderer Mensch pupst. Doch wer für ein Baby sorgt, wird schnell Experte auf diesem Gebiet! Lass dein Baby nach jedem Füttern Bäuerchen machen, um Blähungen loszuwerden.
Du kannst dein Baby über deine Schulter legen und sanft auf den Rücken klopfen, oder es auf dein Knie setzen, mit der einen Hand den Kopf und Nacken abstützen und mit der anderen auf den Rücken klopfen. Halte ein Spucktuch bereit, um erbrochene Milch aufzufangen.
Wenn dein Baby gereizt ist und Hilfe beim Pupsen braucht, lege es auf seinen Rücken und beuge seine Knie sanft zum Bauch oder bewege die Knie in kleinen Kreisen aufwärts und gegen den Bauch. Denk dran: Ein schreiendes Baby braucht vielleicht nur ein Bäuerchen oder einen Pupser, um zufrieden zu sein!
4. Keine Angst vor Windeln
Der erste Stuhlgang deines Babys ist Kindspech, eine klebrige, dunkelgrüne, teerartige Substanz, die noch aus dem besteht, was dein Baby in deinem Bauch verdaut hat, und die fast geruchlos ist. Wenn dein Baby gestillt wird oder Babymilch trinkt, kann die Färbung des Stuhls von gelb über grün bis zu braun reichen und die Konsistenz sämig, matschig oder fester sein. Das ist alles ganz normal. Doch wenn der Stuhl deines Babys rot oder hart ist oder dein Baby Durchfall hat, wende dich an deinen Kinderarzt.
Neugeborene sollten in 24 Stunden mindestens sechs nasse Windeln haben. Verfolge das am besten genau, um sicher zu sein, dass dein Baby ausreichend hydriert ist. Der Urin von Neugeborenen sollte klar oder hellgelb sein. Wenn er dunkelorange ist, solltest du mit deinem Baby zum Arzt gehen.
5. Pitsch, patsch – Zeit für ein Bad
Nachdem bei deinem Baby die Nabelschnur abgefallen ist (normalerweise sieben bis zehn Tage nach der Geburt), ist es Zeit für das erste Bad. Während die Nabelschnur noch festsitzt, kannst du dein Baby mit einem Schwamm säubern. Achte darauf, nicht den Nabelschnurstumpf zu berühren. Nachdem er abgefallen ist, bereite in deinem Badezimmer alles für das erste Bad deines Babys vor, bevor du es ins Badezimmer bringst.
Achte darauf, dass der Raum warm und gemütlich ist. Dann fülle eine Babywanne mit warmem Wasser. Das Wasser darf nicht zu heiß oder zu kalt sein. Das kannst du mit der Innenseite deines Handgelenks oder mit deinem Ellbogen prüfen, weil dort die Haut besonders empfindlich ist. Wasche den Körper des Babys mit unparfümierter Seife oder einer Babyseife. Nur Wasser und ein sauberer Waschlappen reichen aus, um die Augen von einem Augenwinkel zum anderen und das Gesicht zu säubern.
Wenn du fertig bist, hebe das Baby aus der Wanne und wickle es in ein warmes Handtuch ein. Lass das Baby niemals allein in der Wanne. Und lass dich nicht entmutigen, wenn dein Baby das Baden nicht sofort mag – viele brauchen ein wenig Übung, bevor Baden zu einer Lieblingsbeschäftigung wird.
Neugeborene schlafen bis zu 20 Stunden am Tag, aber normalerweise in Abschnitten von einer bis vier Stunden.
6. So unterschiedlich wie Tag und Nacht
Dein Baby entwickelt noch seinen zirkadianen Rhythmus und lernt langsam den Unterschied zwischen Tag und Nacht. Unterstütze es dabei, indem du dafür sorgst, dass sich Tag und Nacht unterschiedlich anfühlen. Öffne tagsüber die Gardinen, spiele sanfte Musik und sprich mit deinem Baby. Wenn es Zeit für ein Nickerchen oder richtig Schlafenszeit ist, schließe die Gardinen und gestalte den Schlafort so ruhig und friedlich wie möglich. Schaukeln und beruhigendes, leises Sprechen helfen deinem Baby ebenfalls beim Einschlafen.
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7. Hol Schlaf nach, wann immer du kannst
Neugeborene schlafen bis zu 20 Stunden am Tag, aber normalerweise in Abschnitten von einer bis vier Stunden.Wenn du der Typ für Powernapping bist, dann mach es! Doch wenn du länger brauchst, um einzuschlafen, überlege, ob du in Schichten mit deinem Partner oder anderen Nahestehenden schläfst. Wenn du stillst, ist es naheliegend, dass du in der Nacht aufstehen musst, um das Baby zu füttern. Doch sorge dafür, dass am Morgen jemand anderes übernimmt, damit du in der ersten Woche nach der Geburt und auch später ein wenig Ruhe bekommst.
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8. Frage deinen Arzt, wenn es nötig ist
Kinderärzte sind es gewohnt, Anrufe, E-Mails und Textnachrichten von besorgten jungen Eltern zu bekommen, also geniere dich nicht, dir in der ersten Woche nach der Geburt Hilfe zu holen. Gehe immer zum Arzt, wenn dein Kind krank ist, Fieber hat oder wenn dich etwas anderes bekümmert. Die Bestätigung deines Arztes, dass alles in Ordnung ist, wirkt viel beruhigender als sich stundenlang wie wild durch irgendwelche Foren zu klicken.
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9. Lass jemand für dein Baby sorgen, damit du für dich sorgen kannst
Eine Geburt ist ein schöner, überwältigender und körperlich erschöpfender Vorgang. Ganz egal ob du natürlich oder per Kaiserschnitt entbunden hast, so hast du höchstwahrscheinlich mit Schmerzen, Blutungen und Wundsein zu tun. Lass deinen Partner oder eine andere nahestehende Person dein Baby übernehmen, damit du eine Dusche nehmen, ein wenig schlafen oder eine nahrhafte Mahlzeit essen kannst. Das ist äußerst wichtig für deine Erholung. Für eine junge Mutter ist ein wenig Selbstpflege kein Luxus, sondern unbedingt notwendig. Wenn du in den ersten Tagen, Wochen und danach für dich selbst sorgst, kannst du auch sehr gut für dein Baby sorgen.

Kaelyn Forde
Kaelyn Forde ist Mutter, Journalistin und Yogalehrerin. Sie schreibt über die Mutterschaft und lehrt Yoga für junge Mütter und ihre Babys im US-Bundesstaat Neue Jersey.