Nach der Geburt – was dich im Wochenbett erwartet

Eine Geburt ist eine ebenso umwälzende wie schöne Erfahrung – und kann das Anstrengendste sein, was du jemals gemacht hast. Hier erfährst du, was nach der Geburt auf dich zukommt und was du in der ersten Zeit zu Hause für dich selbst tun kannst.

Warum hat mir niemand gesagt, dass es so schwer ist? Jede junge Mutter dürfte diesen Gedanken gehabt haben, nachdem sie aus dem Krankenhaus nach Hause kam und sich vor die Aufgabe gestellt sah, für ein Neugeborenes zu sorgen und gleichzeitig selbst auf die Beine zu kommen. Eine Geburt – ob natürlich oder per Kaiserschnitt – ist körperlich und emotional erschöpfend. Dass unmittelbar darauf Nächte ohne viel Schlaf und äußerst anstrengende Tage folgen, kann eine junge Mutter schnell an ihre Grenzen führen.

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Viele Mütter fragen sich, wie lange es dauert, nach einer Geburt wieder auf die Beine zu kommen, und sie finden, dass wir nicht genug darüber sprechen, was mit dem Körper der Mutter nach der Geburt geschieht. Wir möchten hier das Schweigen brechen und dir erzählen, was nach der Geburt auf dich zukommt – und dass alle diese unkontrollierten Gefühlsausbrüche, schmerzenden Brüste und riesigen Maxi-Binden ganz normal sind. Du schaffst das, Mama.

Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern unbedingt notwendig.

Was nach der Geburt wirklich geschieht…

…und wie man diese ersten Tage übersteht:

Sei vorbereitet. Lege dir, falls möglich, Vorräte bei den nötigsten Dingen an, bevor du ins Krankenhaus gehst. Das macht nicht ganz so viel Spaß wie der Kauf des ersten Outfits fürs Baby oder dieses süßen Seidengewands für die Geburt, aber du wirst dafür später dankbar sein. Große Nachtbinden, Hamamelis-Pads oder -Spray, ein beruhigendes Aloe-Vera-Gel, eine kleine Sprühflasche und vollständig abdeckende, weiche Baumwollunterwäsche werden in den kommenden Tagen und Wochen deine treuen Begleiter sein. Falls du es nicht selbst schaffst, schicke deinen Partner oder jemand anderes Vertrautes in eine Apotheke, um diese Dinge zu besorgen, oder nutze eine dieser Websites mit superschnellem Versand.

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Vielbluten ist normal.Wochenflussist der traditionelle Ausdruck für die Blutungen nach der Geburt, die zunächst wie eine besonders starke Periode wirken können. Zwei bis drei Tage nach der Geburt kann das Blut leuchtend rot sein und sehr reichlich fließen. In den nächsten vier bis sechs Wochen sollte das Blut heller (Pink-, Braun- und Cremetöne sind normal) und weniger intensiv werden. Wechsle deine Binde jedes Mal, wenn du auf die Toilette gehst oder das Gefühl hast, dass es nötig ist. Wenn die Blutungen stärker werden, statt nachzulassen, in weniger als einer Stunde deine Binde durchtränken oder schlecht riechen, wende dich an deinen Frauenarzt oder deine Hebamme. Dies könnten Anzeichen für eine Komplikation sein.

Nach der Geburt kann dein Körper ziemlich verblüffend sein.

War das etwa gerade eine Wehe?Vielleicht meinst du, dass die Zeit der Wehen nach der Geburt endgültig vorüber ist, doch ist es normal, dass du noch leichte Krämpfe und Kontraktionen verspürst, denn die Gebärmutter zieht sich wieder auf die Größe vor der Schwangerschaft zusammen. Die Nachwehen verschwinden normalerweise nach einigen Tagen, aber der gesamte Rückbildungsvorgang dauert ungefähr vier Wochen. Nach der Geburt kann dein Körper ziemlich verblüffend sein, oder?

Behalte die Schmerzen im Griff. Sorge dafür, geeignete Schmerzmittel im Haus zu haben, bevor du ins Krankenhaus gehst, entweder rezeptfreie oder solche, für die du ein Rezept benötigst. Und nimm rechtzeitig eine Schmerztablette – deine Schmerzen im Griff zu haben ist sehr wichtig für deine Erholung nach der Geburt. Die Schmerzen hindern dich daran, dich bequem zu bewegen und zu stillen, und daher solltest du sie bekämpfen. Dein Arzt oder deine Hebamme kann dir Tipps für geeignete Schmerzmittel und Dosierungen geben oder dir auch eine nicht-medikamentöse Option anbieten, wenn dir das lieber ist.

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Kümmere dich um deine Brüste. Drei bis fünf Tage nach der Geburt schießt die Milch ein und deine Brüste können sich bei Berührung wund, geschwollen und sogar heiß anfühlen. Heiße und kalte Gel-Polster aus der Apotheke können solche Schmerzen lindern. Einen gut sitzenden BH ohne Bügel wirst du sehr zu schätzen wissen, egal ob du stillst oder nicht. Und falls deine Brustwarzen vom Stillen wund sind, können dir Lanolin-Creme oder Stillhütchen helfen.

Stillen ist eine wunderbare, natürliche Art, um dein Baby zu füttern, aber es kann auch eine Herausforderung sein.Lass dir Zeit, um dich darauf einzustellen, und habe Geduld. Und keine Sorge – viele mögliche Unannehmlichkeiten verschwinden, wenn du und dein Baby euch eingespielt habt und dein Körper sich entsprechend eingestellt hat.

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Vielleicht hast du vor der Geburt kaum Gedanken über das Kacken gemacht?

Denk an das Kacken. Wahrscheinlich hast du dir vor der Geburt kaum Gedanken über das Kacken gemacht. Das wird sich jetzt ändern. Der erste Stuhlgang nach der Geburt kann geradezu beängstigend sein, weil du gerissen bist oder genäht wurdest, doch je früher du das machst, desto besser. Steh auf und bewege dich, sobald dein Arzt oder deine Hebamme das erlaubt, trink jede Menge Wasser und nimm eine ballaststoffreiche Kost zu dir.

Wenn du dann auf die Toilette musst, nimm dir genug Zeit dafür und versuche, dich zu entspannen. Wenn du noch zu kämpfen hast und dein Arzt oder deine Hebamme zustimmt, nimm ein rezeptfreies Abführmittel. Und nicht vergessen: Der Gedanke, zum ersten Mal auf die Toilette zu gehen, ist oft schlimmer als der tatsächliche Vorgang. Nachdem du gepinkelt oder gekackt hast, säubere dich mit einer Sprühflasche mit Wasser und trockne dich sanft mit Toilettenpapier.

Pflege diesen Punkt. Schmerzen im Scheidenbereich sind nach der Geburt normal. Während der Geburt erleidest du vielleicht vaginale Risse oder einen wunden Damm (den Bereich zwischen deiner Scheide und deinem Anus). Kalte Packungen lindern den Schmerz. Bringe einen ordentlichen Vorrat davon aus dem Krankenhaus mit nach Haus. Wenn du nach Hause kommst, kannst du dir deine eigenen kühlenden Einlagen machen, indem du Aloe-Vera-Gel und Hamamelis-Spray auf Maxi-Binden aufbringst, diese in Plastikbeutel einwickelst und ins Gefrierfach legst. Und kein Sex, keine Tampons oder andere Dinge in deiner Scheide, bis dir dein Arzt oder deine Hebamme grünes Licht gibt.

Kümmere dich um deine Nähte. Wenn du einen Kaiserschnitt hattest, folge den Anweisungen deines Arztes oder deiner Hebamme, damit deine Schnittwunde heilen kann, ohne dass eine Infektion auftritt. Lass es ruhig angehen. Kurze Spaziergänge und nichts heben, das schwerer als dein Baby ist – das reicht für diesen Zeitpunkt vollkommen aus. Wenn du bei einer natürlichen Geburt vaginale Risse erlitten hast, säubere den Bereich mit einer Sprühflasche und tupfe ihn trocken. Vermeide Bäder, bis sie dir vom Arzt oder der Hebamme erlaubt werden, aber eine warme Dusche ist in Ordnung.

Lass die Tränen laufen, wenn sie kommen. Bei der Erholung nach einer Geburt geht es nicht nur um die körperliche Erholung. Die Hormone nach einer Geburt können dafür sorgen, dass deine Gefühle Achterbahn fahren. Hinzu kommen der Schlafmangel und das Gefühl, ein völlig anderer Mensch geworden zu sein, was einem Angst bereiten kann. Vergiss nicht, dass es völlig normal ist, dünnhäutig und erschöpft zu sein, und dass das mit der Zeit besser wird.

Bei der Erholung nach einer Geburt geht es nicht nur um die körperliche Erholung.

Sprich mit einer Freundin oder Verwandten darüber, wie du dich fühlst, und denke immer daran, dass es in Ordnung ist, sich überrollt zu fühlen. Doch wenn du ständig zornig, reizbar oder ängstlich bist oder deine Gefühle dazu führen könnten, dass du dich selbst oder dein Baby gefährdest, dann suche dir schnellstmöglich Hilfe. Viele Frauen erleben eine Wochenbettdepression, aber Ärzte und Hebammen stehen bereit, um dir zu helfen.

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Mach das, was dir gut tut. Ja, es stimmt: Dein Leben hat sich grundlegend verändert, aber du bist immer noch du selbst. Es fällt vielleicht schwer, daran zu denken, wenn du in dieses erschöpfte Gesicht blickst, das dich aus dem Badezimmerspiegel anschaut. Doch wann immer möglich bitte jemanden, dein Baby zu beaufsichtigen, und nimm dir etwas Zeit für die kleinen Rituale, mit denen du etwas zur Ruhe kommst: eine Dusche nehmen, ein Buch lesen, eine Tasse Kaffee trinken, dein Haar föhnen, dich ein wenig schminken oder eine Maniküre oder Pediküre bekommen.

Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern unbedingt notwendig. Achte auf dich – und sei ehrlich zu dir selbst, wenn du Hilfe brauchst. Auf diese Weise wirst du die beste Mutter sein, die dein kleiner Schatz bekommen kann.

Kaelyn Forde

Kaelyn Forde ist Mutter, Journalistin und Yogalehrerin. Sie schreibt über die Mutterschaft und lehrt Yoga für junge Mütter und ihre Babys im US-Bundesstaat Neue Jersey.